Die Entwicklung und die Ausprägungen der japanischen Schrift werden in der Japan-Abteilung des Museums auf vier großen Schriftplakaten erklärt, die von der Firma Dai-Nippon gestiftet wurden. Zu den Kostbarkeiten, die in einer originalen japanischen Ausstellungsvitrine zu sehen sind, gehört eine »Dharani-Sutra«, eine vom Holzstock gedruckte buddhistische Textrolle, traditionsgemäß in einer kleinen Holzpagode aufbewahrt, aus der Nara-Zeit (710 bis 794), die um 770 datiert wird. Es handelt sich damit um einen der ältesten bekannten Holztafeldrucke der Welt.
Verschiedene illustrierte Bücher, die meisten aus der dem Museum gestifteten Sammlung von Kritter, dokumentieren die hohe Kunst des kolorierten Holzschnitts und des Farbholzschnitts in der Buchillustration Japans.
Beispiele japanischer Bleisatzschriften, ebenfalls von der Firma Dai-Nippon gestiftet, veranschaulichen, wie seit 1890 die europäische Schriftherstellung Einzug in Japan gehalten hatte. Ein künstlerischer Höhepunkt sind kalligrafische Blätter des 1912 in Kyoto geborenen SHO-Kalligrafen Shiryu Morita. Nach meditativer Einstimmung wird in der SHO-Schreibkunst mit dem Einsatz des ganzen Körpers geschrieben, Gestik wird zur beseelten Form.
Schenkungen der letzen Jahre
Im Jahre 2006 wurde dem Gutenberg-Museum von Frau Bier aus Stegen bei Freiburg eine Sammlung ostasiatischer Druckmuster geschenkt.